Die größten Geschenke,
die wir einander machen können,
sind die kleinen Zeichen der Zuneigung und Wertschätzung,
mit denen wir einander sagen:
"Du bist mir wichtig, ich habe an dich
gedacht, ich
wünsche Dir was!"
















Sonntag, 27. November 2011

Schon beginnt die Adventszeit...

Wie schnell die Zeit vergeht…

Inzwischen sind schon die ersten drei Monate meines Freiwilligendienstes im Kindergarten „Iniykusiriy“ in San Juan de Lurigancho, einem Armenviertel in Lima, Peru um. Nun ist es an der Zeit über meine ersten Eindrücke und bereits gewonnen Erfahrungen aus dem  peruanischen Lebens genauer zu berichten:

Die Straßen sind gefüllt von hupenden Taxis, Bussen und Dreirädern.

Die Bürgersteige überfüllt von Menschen, die eilig die Kreuzung passieren. Niederkniende Männer, die im raschen Tempo die staubigen Lederschuhe wieder schwarz glänzend erscheinen lassen .Gelb gekleidete Eisverkäufer, welche die Straßen auf und ab radeln. An jeder Ecke sind kleine Süßigkeitenstände zu finden. Tanzende und turnende Kinder tummeln sich während der roten Ampelphasen auf der Straße. Bettelnde Kinder lassen aus  tiefbraunen Äuglein ihre Blicke über die Passanten schweifen. Singende und vom Leid erzählende Menschen bitten um eine kleine Spende.

Wie sieht die Umgebung aus?
Ich sehe unfertige, provisorisch errichtete Häuser. Trocknende Wäsche auf den kargen Wellblechdächern. Die Straßen sind staubig; an ihren Rändern häufen sich die Müllberge.
Die Berge in der Ferne sind grau; der Himmel ist von einer  dunklen Wolkendecke verhangen!
Ich frage mich: Wie funktioniert ein glückliches und zufriedenes Leben in diesem Chaos?

Von meinen anfänglichen Eindrücken fühlte ich mich ziemlich erdrückt und ein wenig hilflos in so einer großen und chaotischen Stadt.

An meinem Ankunftstag, am Flughafen, wurde ich herzlich mit offenen Armen von zwei Kindergärtnerinnen empfangen und freudig aufgenommen.
Nun wohne ich bei einer fünfköpfigen Familie, die zwei große Hunde besitzt.
Wir leben direkt über einem Restaurant an einer großen Kreuzung,
wo leider selbst das Schiebefenster den Lärmpegel des hektischen Verkehrs nicht draußen halten kann!
Ich habe sogar ein eigenes, kleines Zimmer, womit ich gar nicht gerechnet habe. Auf dem Wellblechdach, direkt über mir, leben in einer Hütte die zwei großen Wachhunde. Da wird auch die Wäsche gewaschen und getrocknet.

Womit ich nicht gerechnet habe, war, dass es mich direkt in das ärmste Viertel von Lima verschlagen hat, was annähernd so groß sein soll wie Berlin! Dies ist die Ursache für die schwerste und größte Umstellung in meinem Leben: Aufgrund der hohen Kriminalität in diesem Viertel, sollte ich mich nach Anbruch der Dunkelheit nicht mehr draußen bewegen und wenn überhaupt ein Taxi benutzen. Wegen meiner auffällig blonden Haare sollte ich mich auch tagsüber nicht allein fortbewegen und so den Weg zum Kindergarten immer variieren. Die ersten Wochen wurde ich immer von jemanden begleitet, überall hingebracht oder abgeholt.
Busse haben keine Zielangaben, es gibt keine offiziellen Haltestellen und die Fahrzeuge (Busse, Dreiräder und Taxen) sind nach europäischen Gesichtspunkten in keinster Weise verkehrssicher. In der Zwischenzeit finde ich mich zumindestens insoweit zurecht, dass ich weiß, wie ich zur Bank oder zum Einkaufen fahren muss oder ans Meer, um die anderen Freiwilligen zu besuchen. Das Wasser hier ein knappes Gut ist, was manchmal nur tropfenweise aus der Wand kommt, ist geradezu zweitrangig.
Da sich meine neue Familie sehr liebevoll um mich kümmert und mich wie ihr eigenes Kind  aufgenommen hat, fühle ich mich in den vier Wänden hier sehr wohl und muss einfach lernen, mit diesen besonderen äußeren Umständen umsichtig umzugehen.


Nun zu meinem eigentlichen Auftrag hier freiwillig sozial und friedensunterstützend tätig zu werden:
Von jetzt auf gleich war ich im alltäglichen Leben der Peruaner integriert und begann direkt meinen Arbeitsauftrag, in dem kleinen niedlichen Waldorf-Kindergarten , nicht weit entfernt von meinem neuen Zuhause:

Zu Beginn variierte mein Arbeitstag zwischen acht und zwölf Stunden, je nachdem, wie viel Arbeit zu erledigen war. Meistens war es jedoch recht umfangreich, sodass ich nach einem langen Arbeitstag sehr müde und erschöpft nach Hause zurückkehrte. Morgens arbeitete ich in einer 25- köpfigen Gruppe von drei bis sechsjährigen. Ich spielte mit den Kindern, bastelte und backte mit ihnen und half überall ein wenig aus, wo meine Hilfe gebraucht wurde. Zusätzlich arbeitete ich mit einem 6-jährigen autistischen Jungen, der wirklich immer in Aktion war. Sein Verhalten äußerte sich durch unkontrollierte und aggressive Tätigkeiten, die er nicht nur gegenüber den Gleichaltrigen, sondern auch gegenüber den Kindergärtnerinnen und mir ausübte. Deshalb machte mir diese Arbeit oft ein wenig zu schaffen.
Den Nachmittag verbrachte ich in einer verhältnismäßig kleinen Gruppe von nur zwölf Kindern. Wir backten, kochten und spielten draußen.

Wöchentlich finden einmal am Abend drei- bis vierstündige Zusammentreffen aller Erzieherinnen statt, um wichtige, anstehende Dinge zu besprechen. Diese Versammlungen gibt es ebenso mit den  Eltern. An beiden muss ich teilnehmen, um informiert zu sein.

An den Wochenenden werden häufig Kindergartenfeste zur Aufstockung des Geldbudgets veranstaltet. Eines der größten jährlichen Veranstaltungen war das „Evento Cultural“, welches in einem großen Rahmen, begleitet von Tanz und Musik, im Oktober, in einem angemieteten Saal stattfand. Meine Teilnahme an solchen Events ist immer erwünscht.

Leider machten mir die autoritäre Umgangsform einer Kindergartenleiterin, sowie das aggressive Verhalten des autistischen Jungen und die 50-Stunden-Woche sehr zu schaffen!
Da mein freiwilliges und soziales Engagement während meiner Arbeit in der ersten Kindergartengruppe leider nicht sehr geschätzt, sondern eher ausgenutzt wurde und ich teilweise mehr arbeitete als die Erzieherinnen selber, ließen sich  zwischenmenschliche Auseinandersetzungen mit meiner Chefin nicht vermeiden.  Die Kündigung einer der Kindergärtnerinnen kam mir insofern zu Gute, das ich die nun fehlende Kindergärtnerin ersetzen sollte.

Nun arbeite ich in der Gruppe der kleinsten Kinder im Alter von eineinhalb bis dreieinhalb Jahren und kümmere mich um die sieben Ältesten. An dieser Arbeit gefällt mir besonders, dass ich die zur Verfügung stehende Zeit eigenständig kreativ umsetzen kann.
Wir spielen gemeinsam draußen, singen, backen und kochen.
Am Nachmittag beschäftige ich mich hauptsächlich mit einem
6-jährigen autistischen Jungen. Zwar hat auch er eine sehr starke Persönlichkeit, jedoch ist er respektvoll gegenüber den Erwachsenen.
Wir arbeiten täglich gemeinsam draußen: Bauen Sandburgen, schaukeln, spielen Fangen, pflanzen Blumen und regeln simple zu erledigende Sachen gemeinsam. Auch diese Arbeit macht mir inzwischen wirklich Spaß, auch wenn es oft sehr anstrengend ist. In der neuen Gruppenkonstellation fühle ich mich nun richtig wohl und meine Arbeit wird als wertvoll und nützlich angesehen.

Meine freien Wochenenden nutze ich, um sowohl die Stadt, als auch die nähere Umgebung ein wenig besser kennen zulernen. Ich war sehr überrascht, dass ungefähr drei bis vier Stunden fernab von Lima eine recht grüne, bergige und schöne Landschaft zu entdecken ist. Mein erster Ausflug erinnerte mich an meine Herbsturlaube in Österreich in den Bergen! Da die zu überwindenden Strecken  immer recht weit von meinem zu Hause entfernt sind, verbringe ich häufig mein Wochenende bei den anderen Freiwilligen meiner Entsendeorganisation im Reichenviertel, in Chorillos. Dort kann ich in ihrem großen und farbenfrohen Garten, fernab von dem ganzen Trubel in der Hauptstadt, entspannen.
Zudem habe ich auch schon einige peruanische Kontakte geknüpft. Ich habe das Glück, dass meine Gastschwester ungefähr mein Alter hat und ich dadurch viel mit ihr und ihren Freunden unternehmen kann.

Betrachte ich nun nach drei Monaten in Peru/ Lima die Menschen in diesem Land, so gefällt mir an der peruanischen Mentalität besonders die Aufgeschlossenheit für Neues, die Herzlichkeit und die Redegewandtheit der Menschen.
Jedoch habe ich in der bisherigen Zeit auch die Erfahrung machen müssen, zu lernen, dass man immer eine gewisse Distanz und Vorsicht gegenüber den Menschen bewahren sollte. Hinter einer netten Fassade versteckt häufig doch noch eine dunkle Seite.
Ich darf auch nicht vergessen, dass zwischen unserer europäischen Mentalität und der peruanischen große Unterschiede zu finden sind, und es aus dieser Tatsache heraus, leicht zu Missverständnissen kommen kann.


Durch das Leben in meiner Gastfamilie habe ich die Chance, das peruanische Leben hautnah erfahren zu dürfen.
Leider gibt es  Lima nicht soviel kulturell Ursprüngliches zu erleben wie auf dem Lande. Obwohl die Lebensbedingungen und Verhältnisse, auch in meiner Gastfamilie, sehr von denen in Deutschland abweichen, fühle ich mich inzwischen trotz alledem sehr wohl und bin glücklich, dass ich dieses Auslandsjahr realisieren konnte.

Meine ersten Eindrücke über die große, laute und schmutzige Stadt Lima haben sich kaum verändert, was wahrscheinlich auch niemals passieren wird. Ich kann jedoch sagen, dass ich mich nach einiger Zeit gut eingelebt habe und merke, dass es möglich ist, auch in ärmeren Verhältnissen zu leben.
Anfangs dachte ich, dass die Peruaner hier in Lima, doch trotz ihrer schwierigen Lebensumstände (aus meiner Perspektive) doch sehr lebensfroh seien und eine innere Zufriedenheit ausstrahlen. Durch meine Beobachtungen, und zahlreiche Konversationen habe ich feststellen müssen, dass sich oftmals hinter dieser glücklichen Fassade sehr viel tragische Lebensereignisse, Unzufriedenheit und Elend verbirgt. Trotz alledem sind die Peruaner sehr aufgeschlossen und gastfreundlich und strahlen Lebensfreude aus.
Dafür bewundere ich sie und habe sie sehr zu schätzen gelernt!

Samstag, 8. Oktober 2011

Und schon beginnt der Oktober...

Leider haben Luisa und ich unsere erhoffte Woche Ferien nicht bekommen, jedoch hatten wir "Glück" und hatten am letzten Donnerstag und Freitag frei und konnten somit die beiden Tage nutzen, um Lima einmal zu verlassen und ins "Grüne" zu reisen. Nach einer 7-stündigen Fahrt durch die Wüste und die kargen Berge, immer entlang eines Flusslaufes, kamen wir in einem kleinen Bergdorf mitten in der Natur an, in Churín. Der Tagesausflug im Minibus am Freitag führte uns entlang einer holpprigen schmalen Straße durch die Berge zu den Thermebädern in Churin. Dort war die peruanische Kultur wirklich noch erhalten. Die Frauen, in Trachten bekleidet, trugen ihre Kinder in bunten Tüchern auf ihrem Rücken und ritten auf Eseln. Auch die Kinder aus dem Dorf zeigten sich total interessiert und freuten sich über unsere Bekanntschaft!


Heute fanden sowohl in Waldorf Lima, als auch im Colegio Micael Feste statt, an denen wir gemeinsam mit unseren "maestras" teilnahmen. Es war wirklich nett, mal eine andere Schulatmosphäre kennenzulernen.

Leider gab es in den letzten Wochen einige Problemchen...Aber momentan bin ich noch ganz optimistisch, dass es sich in den kommenden Wochen hoffentlich regulieren wird! Ab Montag werde ich in einer anderen Gruppe arbeiten, bei den Kleinsten von 1,5 bis 3 Jahren und für die 5 Ältesten zuständig sein und sie mit betreuen. Am Nachmittag wird sich meine Arbeit ausschließlich auf Ares, einen autistischen Jungen, der aber sehr umgänglich ist, beschränken. Ich bin mal gespannt, wie diese Arbeit und die Umgebung sein wird. Bestimmt wird es viel ruhiger zugehen als in meiner vorherigen Gruppe. Mal sehen, ob sich mein Eindruck bestätigen wird...

Meine Septemberwochen

Jetzt ist es wohl an der Zeit, dass ich wieder ein wenig von meinem Leben hier in Peru, von meinen Erfahrungen und Ausflügen berichte. Schließlich ist es schon Anfang Oktober...wie schnell die Zeit vergeht - ich arbeite recht viel und habe daher echt wenig Zeit zu schreiben!

Am ersten Septemberwochenende habe ich gemeinsam mit Luisa und meiner Gastfamilie einen Ausflug nach Lima Zentrum gemacht, um die Katakomben zu besichtigen.


Zudem fand am selben Tag am Regierungsgebäude eine wahnsinns Zeremonie zur Feier der Santa Rosa statt. Es war wirklich spannend sich diese anzuschauen. Der ganze Plaza de Armas war von Menschen überfüllt.




Die letzten Wochen war ich sonst sehr viel damit beschäftigt den Kindergartenalltag zu dokumentieren. Inzwischen habe ich mich hier echt schon gut eingelebt und  und mich auch bereits an meine Arbeitszeiten, die ständig stattfindenden Versammlungen und die Kindergartenfeste am Wochenende gewöhnt - es entsteht ein regelmäßiger Rhythmus. Jeden Dienstag backen wir gemeinsam mit den Kindern Kuchen und mittwochs ist Brotbacktag, welchen ich mit den Kindern gestalten  darf. Ich probiere alle Brotrezepte von meiner Oma aus und sie sind immer wieder von meinen "Backkünsten" hier begeistert - das freut mich! Die Arbeit mit dem autistischen Kind ist ziemich kompliziert: das Kind versteht alles und hat die selben kognitiven und motorischen Fähigkeiten wie die anderen Kinder in seinem Alter, jedoch ist er absolut agressiv, auch Erwachsenen gegenüber und respektiert sie nicht. Es mag sein, dass es jetzt ein wenig komisch klingt, wenn ich das Problem beschreibe, jedoch ist es wirklich so, dass selbst ein Erwachsener keine Chance hat gegen die enorme Kraft und Agressivität des Kindes anzukommen. Er schlägt, tritt, schmeißt mit Sand und Steinen und beißt. Psychisch strengt mich der Umgang mit diesem Kind total an! Für mich ist diese Arbeit eine absolute Herausforderung!! Allerdings bin ich mal gespannt, wie sich diese Arbeit entwickeln wird...

Am letzten Wochenende fand ein Kindergartenfest zum Thema Grimm-Geschichten statt. Es war ein riesen Aufwand dieses Fest vorzubereiten. Bereits die zuvorigen Wochen mussten wir schon viel an der Vorbereitung arbeiten und am Samstag auch schon um acht Uhr beginnen. Luisa und ich mussten hunderte Figuren für die Tombola basteln: von Zwergen, Murmelbeutelchen, bis hin zu kleinen Entchen. Viele Eltern waren so lieb und halfen bei m Kochen und backen, sowie beim Umstellen des Kindergartenraumes mit. Das Wetter war nahezu perfekt für solch ein Fest und die Sonne schien. Ich musste mich jedoch gegen Nachmittag verabschieden, da mich leider bereits schon zum zweiten  ein Magen-Darm Virus erwischte...und dementsprechend unspektakulär verliefen dann leider auch die kommenden Tage! ....

Gestern war ein toller Tag! Am Freitag bin ich mit dem Taxi zu den anderen Freiwilligen nach Churillos gefahren und wir haben zusammen einen gemütlichen Abend zusammen verbracht. Am Samstag morgen ging es dann zu dritt nach Lima Centro in den Park der Legenden ("el parque de las leyendas"). Das ist ein Zoo, der alle drei, in Lima existierenden Ebenen präsentiert: Küste, Wüste und Urwald. Der Ausflug war echt gelungen und zudem hatten wir noch wunderschönes Wetter. Ich habe sogar das erste Mal etwas Farbe bekommen =).



Heute gehts mit Lena, einer weiteren Freiwilligen nach Pachacamac: ich bin mal gespannt, wie dieser Ausflug wird!

Montag, 29. August 2011

Mein Wochenende

Mein Wochenende habe ich in der Nähe von Miraflores, einem Reichenviertel bei anderen Freiwilligen im Heim San Cristoferus verbracht.

Dort herrscht ein ganz anderes Leben als in meinem Viertel!


Freitag

Das Gelände, auf dem die 8 Freiwilligen gemeinsam mit 2 Peruanern wohnen ist riesig groß mit einer kleinen Waldorfschule, einem Sandplatz für Reittherapie, einem großen Spielplatz, einer hauseigenen Bäckerei und einem sehr großen Garten, in dem selbst Gemüse angebaut wird. Von daher ist die ganze Atmosphäre dort eine ganz andere: viel lebendiger und farbenfroher!
Selbst in der WG, in der die Freiwilligen wohnen gibt es einen kleinen Innenhof mit Palmen.


Samstag

Am Samstag haben wir dann einen Ausflug nach Miraflores in die Altstadt gemacht und sind über Inkamärkte gelaufen und haben den Ortsteil besichtigt. Dort ist es viel europäischer.
Auch die Menschen starren einen nicht mehr so komisch an!
Selbst das Autohupen ist dort verboten und mit Schildern gekennzeichnet. Daher ist es viel ruhiger! Eine angenehmere Atmosphäre!

Am Abend sind wir dann alle gemeinsam, samt den Peruanern in eine Disko in Miraflores, in der Nähe vom Meer gegangen, um in den Geburtstag von einer der Freiwilligen hineinzufeiern. Die Stimmung und Atmosphäre dort war wirkich schon sehr merkwürdig und außergewöhnlich...

Doch zuvor bekamen wir in der WG noch Besuch von einem Tattoowierer...



Sonntag

Am Sonntag aßen wir dann morgens eine riesige Cremetorte zum Frühstück!

Gegen 11 Uhr wurden Luisa und ich dann  von einer der Kindergärtnerinnen, samt ihrer Familie, abgeholt und wir fuhren gemeinsam nach Miraflores. Dort spazierten wir durch den großen Park und haben das eher spanische Flair und die Meerluft genossen.







Anschließend ging es dann noch auf den höchsten Berg der Lima einkesselt - hoch zu einer Gottesstatue.




Mittagessen gab es dann in einem peruanischen Fischrestaurant.

Unser letztes Ziel war Barranco. Eine wunderschöne Stadt in Lima, nahe des Meeres mit vielen alten und bunt angemalten Gebäuden. Dort gab es viele kleine Terassen und Plätze mit niedlichen Cafés und Blick auf das Meer.







Mein Wochenende war wirklich schön und sehr unterhaltsam!=)

Donnerstag, 25. August 2011

Die vergangenen Tage


Schulfest San Micael


Am Sonntag stand in der Grundschule San Micael in Lima, ca eine viertel Stunde von mir entfernt, ein Schulfest an, bei dem alle herzlich eingeladen waren!


Wir traten durch ein großes schwarzes Eisentor und betraten den Schulhof. Ein großer Sandplatz verbindet die beiden sehr kleinen, schlicht orange gestalteten Schulgebäude. Empfangen wurden alle Gäste herzlich am Treppenaufgang zur Aula, einem kleinen Raum, geschmückt mit Girlanden und ein kleinen Bühne, und erhielten Fleyer des heutigen Programmes. Auch die Eltern helfen ganz fleißig mit: sie haben ein reichhaltiges Buffet aufgebaut mit Torten, Getränken, Salat und warmer Küche.
Innerhalb des ca. 3-stündigen Programms präsentierten die Schüler, Lehrer, als auch engagierte Eltern eine musikalische Show. Es wurde Geige, Blockflöte, Gitarre und Trommel gespielt, gesungen und in traditioneller Tracht getanzt. Faszinierend war es wirklich, wie gut die Kleinen schon ihre Instrumente beherrschten!
Währenddessen fand im gegenüberliegenden Gebäude, dem eigentlichen Schulgebäude eine Unterhaltungsshow für die kleinsten Besucher statt.


Am Abend hatten wir das Glück, dass wir den ehemaligen Freiwilligen noch antreffen konnten, um uns über die wichtigsten Dinge auszutauschen.








Ein Kindergeburtstag - hier in Peru ein sehr festlicher Anlass



Der Geburtstag von Sebastian, meinem Betreuungskind aus der Morgengruppe wurde gefeiert. Der Saal wurde verwandelt in eine kleine Bühne. Die Stühle wurden mit Stoff bezogen, der Tisch wurde schön gedeckt und mit Blumen geschmückt und an der Decke wurde eine Art Baldachin aufgehangen. Hier in Peru ist ein Kindergeburtstag einer der wichtigsten Anlässe im Jahr, deshalb wird er auch sehr festlich gefeiert.
Alle Kinder verkleiden sich, setzen Käppchen auf und tragen bunte Mäntelchen.
Das Geburtstagskind trägt ein goldenes Kleid und eine Krone!
Ein Kind wird verkleidet als Mond, ein anderes als Sonne, zwei  weitere als blaue glitzernde Sterne mit Schellenkranz...Zwei Kinder präsentieren, sitzend auf Fellen die Jahreszeiten mit bunten Umhängen, die restlichen präsentieren die Wüste, den Wald und das Land.
Die Eltern dürfen in der Mitte des Stuhlkreises Platz nehmen und haben an der gesamten Feier, sowie auch die dazugehörigen Großeltern, teil!
Die Mutter kocht für alle Kinder und es wird gemeinsam gegessen. Als Geschenk gibt es danach für jedes Kind einen kleinen Anhänger mit dem Namen, dem Geburtsdatum des Kindes und eine Überraschungstüte mit Leckereien.










Was für ein langer und anstrengender Tag!


Dienstag war wirklich bis jetzt für mich der allerlängste und anstrengenste Tag, da ich von morgens halb acht bis abends um 19 Uhr arbeiten musste. Der ganz normale Arbeitstag fand von halb acht bis 17 Uhr statt und anschließend mussten Luisa und ich, wie jetzt jeden Dienstag, an einer "reunión" teilnehmen. Dort treffen sich alle Erzieherinnen sprechen über die vergangene und kommende Woche: Was ist gut gelaufen/ was schlecht? Welche Kinder waren in dieser Woche besonders auffällig? Gab es Probleme, die aufgetreten sind? Wie ist die Situation der Eltern? etc.


Zudem betreue ich morgens einen autistischen Jungen, der wirklich nicht einfach zu handhaben ist. Er hat ein wahnsinniges Temperament und braucht sehr viel Aufmerksamkeit. Daher werde ich von ihm total beansprucht. Auf Grund seines starken Temperaments verbringe ich mit ihm viel Zeit auf dem kleinen Spielplatz des Kindergartens, während die anderen Kinder im Saal singen oder spielen.


Am Nachmittag beschäftige ich mich ebenso mit einem autistischen Jungen, der ein Jahr jünger ist, aber meiner Meinung nach im Umgang ein wenig einfacher ist. Zwar hat auch er ein sehr starkes Temperament und muss sich auspowern, doch ist er ein wenig ruhiger und lässt sich beruhigen, indem man ihn ganz herzlich auf den Schoß nimmt und sich mit ihm unterhält und seine Hand streichelt.
Weiterhin verbringe ich die Zeit am Nachmittag auch noch mit einem Kind mit Down-Syndrom, welches wirklich sehr liebevoll und immer fröhlich ist. Wir malen fast jeden Tag gemeinsam mit bunten Farben.


Das Wochenende werden wir in Lima am Meer bei 8 anderen Freiwilligen verbringen, die in einer Institution für Behinderte arbeiten! Ich freue mich riesig =)!!




Weitere Fotos werde ich in den kommenden Tagen sicherlich noch hinzufügen!

Sonntag, 21. August 2011

Der erste Ausflug nach Lima City







Gestern hatten wir das Glück, dass ein Kindergartenvater uns eine Art "kleine Sideseeingtour" durch Lima angeboten hat. Richtig toll. Endlich hatten wir die Möglichkeit mal etwas anderes zu sehen.


Zuerst fuhren wir nach Santa Cruz oder Santa Cristóbal, zu einem Aussichtspunkt, von dem aus man die ganze Stadt und alle ihre kleinen Viertel sehen sollte. Nur leider lag über Lima eine riesen Nebelwolke und daher war die Sicht ein wenig eingeschränkt. Von dort oben war der Unterschied zwischen armen und reichen Vierteln hinsichtlich der Baustruktur und der Hausfarben gut zu erkennen.
Einer Sage nach sei dieser hohe sehr kahle und dunkle Berg durch einen vor hunderten von Jahren ausgebrochenen Vulkan entstanden.


Anschließend ging es dann wieder den steilen Berg hinab auf einer ganz schmalen Straße ohne Leitblanken. Obwohl es nur eine Fahrspur gab wurde problemlos überholt! Die Fahrt war wirklich sehr nervenaufreibend, gerade als uns gleich zwei Reisebusse entgegenkamen.


Auf dem Weg in das Zentrum von Lima fuhren wir durch viele kleine Viertel, die sich sehr voneinander unterschieden.
Es gab reiche Viertel, in denen die Menschen in einem kleinen Park saßen und sich angenehm unterhielten. Palmen und bunte Büsche brachten ein bisschen Farbe in das ganze Grau. Die Häuser waren charakterisiert durch zahlreiche bunte Farben!
In den Armenvierteln war alles grau, dreckig und trist. Die Häuser waren zum Teil total heruntergekommen, kaputt und beschädigt. Die Menschen hausten am Straßenrand, liefen entlang der Straße und baten um Geld. Die Kinder arbeiteten und stellten aus Holz eine Art "Kuhfiguren" her. Ich sah eine Szene, die mich noch den ganzen Abend verfolgte, wie eine Frau nackt, komplett ohne Kleidung im Dreck am Straßenrand lag, lediglich mit einer kleinen Decke über ihren Oberkörper.

Angekommen im  Stadtzentrum, sahen wir noch eine andere Seite von Lima. Die alten Gebäude waren sehr schön und prachtvoll. Verschnörkelt und in Farbe. Auf dem "Plaza de Armas" befanden sich hunderte von Menschen und das Leben dort tobte. Die Straßen waren voll von Taxis. Ein wahnsinniger Geräuschepegel errichte uns. Auch im Zentrum trafen wir auf viele Schuhputzer und bettelnde Menschen. Jedoch glaube ich ist das Stadtleben doch ein anderes!


Jedoch haben mich die ersten Eindrücke über das Leben der "ganz Armen" wirklich sehr "erdrückt" und werden mich bestimmt auch noch länger verfolgen...

Für mich war es ein sehr interessanter und spannender Tag!

Donnerstag, 18. August 2011

Mein erster Arbeitstag

Mein täglicher Arbeitsbeginn ist immer um halb 8.
Angekommen im Kindergarten, wurde ich von den Kindergärtnerinnen ganz nett mit einem kleinen Frühstück begrüßt. Anschließend haben sich alle Kindergärtnerinnen mit ihren kleinen Kindern und mir in einer kleinen Runde versammelt, eine Kerze angezündet und ein Morgengebet gesprochen - ein alltägliches Ritual, wobei man den lieben Gott bittet, dass der kommende Tag gut verlaufen wird!

Nach und nach sind dann alle Kinder eingetrudelt. Es wurde auf dem Boden mit Holzklötzchen gespielt, gesungen und gehäckelt.
Anschließend gab es ein gemeinsames Frühstück, aber nicht wie bei uns, sondern etwas Warmes.
Später bin ich mit den Ältesten aus unserer Gruppe und einem Lehrer des Colegios in den Werkraum gegangen und es wurden Autos und Flugzeuge aus Holz selbst angefertigt.

Bis zum Mittag haben wir dann alle gemeinsam draußen gespielt!

Der Kindergarten "INIYKUSIRIY":




Mittwoch, 17. August 2011

16.08.2011: Reise nach Lima & Ankunft

Nach einer sehr langen und wie ich finde auch sehr anstrengenden Reise von 20 Stunden bin ich endlich gestern am späten Abend nach peruanischer Uhrzeit in Lima angekommen!

Meine ersten Eindrücke von Lima als ich aus dem Flughafengebäude kam waren nur Lärm, Unruhe und einfach nur Chaos. Nicht jeder zweite, sondern jeder Taxifahrer hielt vor dir an und wollte dich zu deinem Zielort bringen. Jeder fuhr gerade so, wie er es für richtig hielt, egal ob dort ein Stoppschild stand oder die Ampel auf rot war - der Stärkere gewann! Funktionieren tut dies, indem einfach nur draus los gehupt wird!! Eine absolute Unruhe und ein wahnsinniger Krach!!

Die beiden Kindergärtnerinnen, die Luisa und mich am Flughafen abholten, teilten mir mit, dass meine Gastfamilie spontan gewechselt bzw. ausgetauscht wurde! Ein bisschen mulmig fand ich das schon!
Aber bis jetzt muss ich sagen, obwohl ich nicht in der Familie untergekommen bin, wo ich eigentlich wohnen sollte, dass meine jetztige Familie wirklich sehr kontaktfreudig und nett ist. Gerade mit meiner Gastmutter habe ich mich schon viel unterhalten!

Ich habe sogar ein eigenes Zimmer, zwar sehr sehr klein, einfach und schlicht aber ganz lieb mit Blümchen geschmückt!!

Jetzt gibt es hier gleich Mittagessen, aber vorher begleite ich meine Gastmutter noch in die Schule "Colegio Micael"....

daher schreibe ich die Tage weiter....=)

Samstag, 13. August 2011

JUHU...
endlich habe ich es geschafft einen Blog einzurichten - und das auch noch bevor meine große Reise losgeht!!

Also ab Dienstag werde ich hier über meine ersten Eindrücke in Peru berichten!

Mal sehen, was mich dort alles erwarten wird ;).

Ich würd dann mal sagen: Auf ein wunderschönes, ereignisreiches und spannendes Jahr!