Lang, lang ist es her, dass ich das letzte Mal berichtet habe…Jedoch werde ich mir nun ein wenig Zeit nehmen, um ein paar Zeilen zu schreiben!
Erstmals wünsche ich euch allen ein frohes und gesegnetes neues Jahr 2012, begleitet von viel Glück und Freude!
Gerade ist der Adventskalender fertig gestellt, nun ist es an der Zeit den Adventskranz zu stecken, anschließend werden die ersten Weihnachtsplätzchen gebacken und die Lichterkette muss draußen im Garten angebracht werden. Schon bald ist Weihnachten…Nachdem wir am Nachmittag des 23. Dezembers endlich den perfekten Weihnachtsbaum gefunden haben, beginnt das Schmücken. Kuschelig warm eingepackt folgen wir am Heiligabend der schneebedeckten Straße, um in die Weihnachtsmette zu gehen. Neugierig werden die lieb verpackten Päckchen geöffnet…
So sind MEINE Weihnachten!
Lichter funkeln und glitzern in den unterschiedlichsten Farben, die Stadt ist gefüllt von einer Menge von Menschen, die hektisch die Ladenpassagen passieren, rosa Weinachtsmännlein und Schneemänner in peruanischer Trachten schmücken die Läden, rote, grüne und weiße Plastiktannen mit Kunstschnee lassen den Wohnraum etwas weihnachtlicher erscheinen, das Weihnachtsessen besteht aus gebratenem Meerschweinchen, InkaKola, Wein und Panetón ….Ich genieße die Sonne und entspanne in Mancora am Strand!
Ein „verrücktes“ Weihnachten ohne meine Familie, ohne meine geliebte Vorweihnachtszeit, ohne das Singen von Weihnachtslieder, ohne unsere Sitten…Jedoch war es für mich eine sehr interessante Erfahrung, mitzuerleben, wie sehr unterschiedlich die Vor- und Weihnachtszeit hier in Peru ist. Oft wurde ich gefragt, wie verbringst du die Weihnachtszeit in Deutschalnd und wie feierst du Heiligabend…Meine Antwort lautete jedes Mal: „!En mi país todo está totalmente diferente!“
Da es täglich sehr heiß war, konnte auch die Weihnachtsstimmung nicht aufkommen.
Allerdings bin ich sehr froh, das nächste Weihnachten wieder mit meiner Familie und wie gewohnt bei mir zu Hause feiern zu können!
Ich hatte das Glück, dass mich mein Freund aus Deutschland für drei Wochen besuchen kam und somit fiel es mir ein wenig leichter Weihnachten am anderen Ende der Welt, ohne unsere Gebräuche zu verbringen.
Auch Neujahr feierten wir nicht wie gewohnt mit Freunden, aßen Raclette und zündeten bundleuchtende Raketen.
Nils und ich verbrachten Silvester ganz alleine auf einer Lodge mitten im Urwald ohne jegliche andere Gäste. Zum Festessen gab es gekochte Urwaldbanane, Reis und Fleisch. Da keiner der Arbeiter mit uns hineinfeiern wollte, verbrachten wir eine ganz ruhige Nacht.
Unser viertägiger Urwaldtrip gefiel uns wirklich sehr gut!
Nach einer dreiviertelstündigen Fahrt kamen wir nun auf unserer ersten Urwaldlodge an und ich freute mich bei dieser Hitze riesig auf eine Dusche. Ich erschrak fürchterlich als sich plötzlich die Duschbrause löste und der ganze Dreck des Amazonaswassers auf mich herabfiel! Das fand ich schon ziemlich ekelig…
Am ersten Tag besuchten wir die „Jaguar“, einen indigenen Stamm, an einem Ausläufer des Amazonas. Der Häuptling forderte mich zum Tanz auf. Schnell wurde ich mit den typischen rot gefärbten Baströckchen geschmückt und schon tanzten wir los, begleitet von Holzflöten und Trommeln.
Die Wanderung zu einer sehr abgelegenen, mit großen Seerosen bewachsenen Lagune begeisterte uns sehr! Nicht so erfreut war ich jedoch, als plötzlich ein starker Platzregen begann, als wir gerade in einem kleinen Holzbötchen auf der Lagune paddelten und den Klang der Vögel horchten.
Am letzten Tag machten wir gemeinsam mit einer anderen Besuchertruppe einen Ausflug zu der Affeninsel. Nils hatte noch nicht einmal das Boot verlassen und schon wurde er von den Äffchen erobert. Es folgten prompt ein, zwei, drei…Dort hatten wir wirklich viel Spaß und sie spielten mit uns wie kleine Kinder!
In einem der Bäume entdeckten wir nach meiner Auffassung zwei große Schlangen. Laut dem Führer waren es kleine, harmlose Anakondas, die man ohne Weiteres mit Vorsicht über die Schulter legen könne. Im Gegensatz zu Nils hatte ich jedoch viel zu große Angst und mir lief nur schon beim Berühren der Schlange ein Schauer über den Rücken.
Eigentlich schade, dass die drei Wochen so schnell vergingen!
Nun kehrte schon wieder der Alltag ein und der 110 Protzentiger Einsatz für den Kindergarten begann erneut!
Die letzten Wochen waren sehr arbeitsintensiv und anstrengend, gefüllt von Kindergartenfesten und deren zeitintensiven Vorbereitungen.
Nach einigen Weihnachtsgeschenken und einer netten E-Mail meiner Chefin, dachte ich an einen guten Neuanfang, passend zum neuen Jahr. Jedoch können die zwischenmenschlichen Probleme leider kein Ende nehmen…
Nun bin ich froh, dass ich nur noch eine Woche arbeiten werde. Schon am Ende dieser Woche wird mein Vater hier in Lima eintreffen und kurz darauf auch meine Mutter, sodass wir in meinen vierwöchigen Ferien im Februar gemeinsam reisen können.
Ich bin schon ganz gespannt, wo es uns hinführen wird und freue mich riesig über ihren Besuch!
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